Gestern Abend verwandelte sich die Zeche Bochum in einen vibrierenden Tempel des Grunge-Rocks.
Selig feierte dort auf ihrer „30 Jahre und endlich unendlich“-Tour ihren fulminanten Auftritt.
Die Hamburger Kultband, die seit 1993 untrennbar mit der deutschen Rockszene verbunden ist, zog das ausverkaufte Publikum auf eine Zeitreise durch drei Jahrzehnte intensiver Musik.
Die Fans, viele langjährige Wegbegleiter, aber auch jüngere Zuhörer, waren voller Vorfreude.
Um 18 Uhr öffnete sich die Tür, und ab ca. 19:15 Uhr herrschte auf der Bühne kein Halten mehr.
Selig starteten kraftvoll, mit einer Mischung aus alten Klassikern und neuem Material, die nahtlos ineinander überging.
Frontmann Jan Plewka dominierte das Geschehen mit seiner unverwechselbaren Stimme: mal rau, mal eindringlich, immer emotional. Unterstützt von Gitarrenriffs, die teils zart, teils druckvoll durch den Raum hallten, und einem Rhythmusteppich, der genauso melancholisch wie mitreißend war, zogen die Musiker das Publikum in einen Sog aus Nostalgie und purer Energie.
Besonders bewegend waren die Momente, in denen Selig ihre ikonischen Hymnen zum Besten gaben. Die Fans sangen lauthals mit, jedes Wort schienen vertraut. Aber auch die neueren Stücke überzeugten: Sie zeigten, dass die Band sich weiterentwickelt hat, ohne ihre Wurzeln zu hinterlassen.
Die Setlist war sorgfältig ausgewogen, ein Tribut an das Erbe der Band, aber auch ein Blick nach vorn.
Die Atmosphäre in der Zeche war dicht und intim. Das kultige Backstage-Ambiente des Clubs passte perfekt zum rohen, ehrlichen Sound von Selig. Trotz der kraftvollen Rockelemente vergaß die Band nie den emotionalen Kern ihrer Songs.
Es gab stille, fast zarte Augenblicke, in denen nur die Stimme Plewkas und ein einzelnes Instrument den Raum füllten.
Ein weiterer Höhepunkt war die Verbindung zwischen Band und Publikum: Zwischen den Songs sprach Plewka von den frühen Jahren, von der Wiedervereinigung der Band und dem besonderen Gefühl dieser Jubiläumstour. Diese Offenheit machte den Abend nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich besonders.
Zum Abschluss entluden Selig all ihre Energie:
Die letzten Songs waren vollends aufgeladen mit Leidenschaft, und das Publikum dankte mit tosendem Applaus. Viele blieben noch lange stehen, sangen und klatschten. Es war ein gemeinsamer Moment, ein kollektives Erlebnis, das die 30 Jahre Bandgeschichte ehrte und gleichzeitig neue Erinnerungen schuf.
Fazit: Das Konzert gestern in der Zeche Bochum war mehr als nur eine Geburtstagstour.
Es war eine Hommage an die eigene Geschichte, eine Feier der Gemeinschaft mit den Fans und ein kraftvoller Beweis, dass Selig auch nach drei Jahrzehnten nichts von ihrer Relevanz verloren hat. Für alle, die dabei waren, war es ein Abend, der in Erinnerung bleiben wird, und für alle, die es verpasst haben: Ein echtes Versäumnis, bei der nächsten Station der Tour dabei zu sein.










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